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Saturn und sein Ring - im Sinne der Glacial-Kosmogonie



Entstehung des Saturns
Saturn entsprang auch aus einem jener zahlreichen Subzentren außerhalb des Glutchaos, deren kosmologischer Grund vielleicht durch ein winziges heliotisches Kernchen gelegt und der durch gelegentlichen Meteoreinfang bereichert wurde, und gehörte jener Gruppe an, die in unserem Sinne rechts vom Hauptzentrum entstand, so daß die Linksdrehung, weil hier dominierend, für das ganze System eingeleitet werden konnte.  Zufällig war diese Masse im neptunischen Kreisel das zweitgrößte Subzentrum geworden und durch Zufluß und Absorption benachbarter, ihn überholender oder selbst überholter Eismassen noch gewachsen.
Bei Saturn kann man ruhig pures Wasser voraussetzen; das allzu geringe, aus Rechnungen folgende spezifische Gewicht des Planeten kann auf Fehlerquellen in der Beurteilung der Massenverteilung im Innern beruhen.  Jedenfalls werden auch die physikalischen Beziehungen der Materie durch die einzigartige Existenz des merkwürdigen Ringes geändert.

Der langsam umlaufende Saturn fand reichlich Gelegenheit, äußere Neptoiden in Dauerwirkung zu sich hereinzulenken, sogar zu Trabanten zu machen, wie er deren heute gar 10 besitzt.  Es ist ganz natürlich, daß bei großer Distanz von der Sonne und relativer Nähe an der äußeren Grenze des umlaufenden Systems starke Anomalien vorkommen: So hat Hyperion seine Bahnexzentrizität von 0,125 und Japetus eine Neigung von 13°,5 gegen die Ringebene mit gutem Grunde. 
Auch konnte die relativ große Saturnmasse als außerhalb der Jupiterbahn befindlich aus weiterem Kreise ihre zahlreiche Trabantenfamilie erwerben.  Als besondere Eigentümlichkeit aber hat Saturn einen Ring, dessen Entstehungsgeschichte ein besonderes Problem einschließt.  Dieser Ring ist offenbar nur eine andere Form des Massenzuwachses und kann betrachtet werden als eine besonders zu begründende Art der äquatorialen Ablagerung von transneptunischem und galaktischem Eise; auch spricht die Rotation des Ganzen dafür.  Zu Saturn und seinem Ring kommen wir gleich ausführlicher.


Monde des Saturns
Nach den bereits mehrfach vorgetragenen Gesichtspunkten ergeben sich auch aus der Betrachtung der Saturnmonde interessante Einzelheiten.  Es gibt heute zehn bekannte Monde.  Wenn man ihre relative Helligkeit als Maß ihrer Größe ansieht und beiden zuletzt entdeckten Objekte von kleinsten Dimensionen (IX und X; Phoebe, Themis) ausscheidet, so ergibt sich, daß die sechs inneren Monde mit Annäherung an den Hauptplaneten immer kleiner sind, was eine klare Bestätigung unserer Schrumpfungswerte bedeutet.  Des weiteren ist interessant, was aus den Beobachtungen und Berechnungen von H. Struve für die Monde folgt: Geht man nämlich von der scheinbaren Helligkeit aus, so erweisen sich die Massen von Rhea und Dione etwa 7mal, die von Thetys 13mal, die von Mimas gar 28mal größer als sie nach den exakten Massenbestimmungen aus der Rechnung bekannt sind.  "Die Trabanten scheinen darnach, je näher sie dem Saturn stehen, eine um so größere Albedo oder eine um so geringere Dichte zu besitzen".  Außerhalb dieses Rayons kreisen der ferne Japetus von mittlerer Größe und der kleine Hyperion nahe dem mächtigen Titan.  Daraus folgt mit einiger Sicherheit, daß Japetus und Hyperion ziemlich jungen Datums sein müssen, jünger in ihrem Trabantenzeitalter als Titan.
Angesichts der großen Lücke zwischen Japetus und Hyperion kann man einen oder mehrere noch kleinere Monde substituieren, die sich aber entweder bis heute (1907) der Wahrnehmung entzogen haben, oder aber viel wahrscheinlicher von Titan absorbiert worden sind, was wenigstens ungezwungen seine Größe erklären würde.  Dem Hyperion steht dasselbe Schicksal bevor, zumal bei seiner stärksten Bahnexzentrizität unter allen den Monden.  Nun ist aber seit kurzem ein 10. Mond ganz nahe dieser Hyperionbahn gefunden worden, der noch viel kleiner ist; er könnte der Umlaufszeit nach ganz wohl über Hyperion hereingeschrumpft sein, ohne daß dieser ihn gefangen hätte; zumal ja seine Bahn um 12,45° stärker geneigt ist, als diejenige Hyperions; auch hat diese eine Exzentrizität von 0,23, diejenige der Themis eine solche von 0,13.  Somit dürfte Themis noch vor Hyperion dem Titan zufallen.  Auch die Größenfolge des Japetus, Hyperion und 10. Trabanten - als Sterne 12., 14., und 16. Größe - passen ganz genau in die Ordnung, nach welcher sich die Bahnen verengern, so daß man sagen kann, Titan von wenig größerer Distanz als der 3. Jupitermond sammele alle noch entfernteren Glieder, weil er zufällig der größere der ehemaligen transneptunischen Planetoiden war, die Saturn eingefangen hat.  Von ihm an einwärts gravitiert Mond um Mond der Reihe nach zum Ringrande; von ihm nach außen muß alles auf Titan selbst gelangen, wenn nicht eine außerordentliche Bahnneigung das Entkommen ermöglicht.  Der sehr weit entfernte 9. Mond Phöbe aber, der bei 260 km Durchmesser gleichfalls sehr klein ist, muß ein allerjüngstes Glied der Trabantenfamilie sein und verrät dies auch durch eine starke Bahnneigung von 175,5° (!), sowie auch durch starke Exzentrizität von 0,166.  Ist auch der 10. Mond bei Hyperion neuesten Datums, so muß er das ebenfalls durch ähnliche Anomalien erkennen lassen, also durch Eigenschaften, die von denen der nächsten Nachbarn stark abweichen.  Beide erscheinen uns als Glieder der äußeren Planetoidenzone, die über Neptun und Uranus hereingeschrumpft in das Anziehungsbereich Saturns gelangt sind.

Nehmen wir aber noch Bezug auf den Unterschied in der Mechanik des Mondeinfanges etwa bei Hyperion und Phöbe!  Wird ein transneptunischer Planetoid durch Neptun, event. auch durch Uranus so gestört, daß das Perihel seiner neuen Bahn nahe zur Saturnbahn fällt, so kann dies nahe außerhalb oder innerhalb dieser der Fall sein.  Bei der ersten Möglichkeit wird eine Zeit kommen, da der Planetoid mit einer den Saturn merklich übertreffenden Perihelgeschwindigkeit außen vorüberzuschweben sucht, wobei ihn Saturn stetig zu sich und vielleicht in seine Herrschaft hereinziehen kann; mißlingt das wegen noch nicht genügender Annäherung, so wird die Planetoidenbahn nur stark gestört erscheinen und der Entkommene findet später wahrscheinlich eine erneute, diesmal gefährlichere Gelegenheit, zum Trabanten gemacht zu werden.  Entwischt er auch diesmal, so ist der Einfang überhaupt mißlungen und der Körper wird als eine Art Tuttlekomet eine starkgestörte Bahn um die Sonne beschreiben.
Lag bei erstmaliger Störung durch Neptun (oder zugleich Uranus) das Perihel der neuen Planetoidenbahn wenig innerhalb der Saturnbahn, so konnte der Planetoid gelegentlich von innen her durch Saturn angezogen werden.  Folgte er diesem Locken, so war ein rückläufiger Trabant, wie im Falle der Phöbe, gewonnen, folgte er ihm nur wenig, so war das mögliche Resultat eine Kometenbahn mit rückläufig gerichteter Bewegung.  Mißlang der erste Anschlag Saturns, so waren später die immer ungünstigeren Konjunktionen überhaupt nicht mehr imstande, den Planetoiden zu fesseln.
Überlegen wir die Sachlage, so sehen wir das Mißglücken des Einfanges als das wahrscheinlichste Ergebnis der Annäherung an, ob diese nun außen oder innen erfolgt war; nur blieb im ersteren Falle die Möglichkeit einer nochmaligen und geeigneteren Begegnung bestehen.  Wir sehen also mehr Planetoiden in Kometenbahnen gestört als in Trabantenbahnen gezwungen.  Ebenso sehen wir naturgemäß in beiden Fällen, betreffe es Kometen oder Trabanten, die direkte Umlaufsbewegung als die normale aus den Vorgängen erwachsen; die retrograden Bewegungen müssen selten sein.  Ein Vergleich dieser Schlußfolgerungen mit der Zahl der vielen bisher entdeckten Kometen und bloß 25 bekannten Trabanten, ebenso die geringe Zahl der rückläufigen Kometen (von 18 period. Kometen einer) und Trabanten (von 25 nur 7, aber weiter innerhalb des Sonnensystems nur 2) bestätigt unsere Darlegungen vollkommen.



(Bildquelle: Buch "Der Sterne Bahn und Wesen" von Max Valier, 1924)
Saturn nach Lichtbildaufnahmen Barnards am 60 Zoll-Spiegel der Mount-Wilson Sternwarte



Beurteilung des Saturn und seines Ringes
Indem wir in die Beurteilung des Saturnkörpers eintreten, dürfen wir hervorheben, daß es sich dabei um ganz außerordentliche Zustände und Gestaltungen handelt, deren Erkenntnis im Einzelnen schon bedeutende Schwierigkeiten macht.  Nicht nur ist die Oberflächenzeichnung des fernen Planeten schon äußerst dürftig und vage und somit kein aufgeschlagenes Buch, auch die Eigentümlichkeit des einziggearteten flachen Ringes in der Äquatorebene Saturns ist ein optisches und mechanisches Problem, dessen theoretische Behandlung allein, in der Praxis durch gar keine anderweitigen Erfahrungen gestützt oder geklärt, völlig auf Gutdünken aufgebaut ist.  Man kann gar nicht stark genug betonen, daß, soweit unsere physische Kenntnis reicht, das Wunder des Saturnringes kein Seitenstück mehr hat.
Die in äquatorialen und gemäßigten Breiten auftretenden Bänder Saturns, die als Analogie der Jupiterstreifen gelten müssen, sind ungemein matt und schlecht begrenzt; gleichwohl enthalten sie hin und wieder Fleckchen, die sich zur Ableitung der Kugelrotation eignen.  So hat Herschel 1793 eine 10,27stündige, Hall 1876 eine 10,47stündige, (andere Beobachter freilich eine 10,24stündige) Umdrehung gefunden.  Günstige Feststellungen im Jahre 1903 ergaben, 10,63 Stunden für 36° n. Br. und frühere Ermittlungen bez. Flecken in 40° oder 50° s. Br. hatten Dawes auf 10,40 Stunden geführt.  Das bedeutet eine Geschwindigkeit von fast 10 km (9680 m) für den Äquator Saturns bei einem Durchmesser der Kugel von 118 000 km.  Trotz so bedeutender Entlastung der Schwerewirkung an der äußeren Peripherie ist die Oberfläche des Planeten doch vergleichsweise öde und ohne die gewaltigen Änderungen wie auf der Jupiteroberfläche, denn hier besteht ein besonderer Schutz und Regulator der Eiseinfänge in dem gewaltigen Ringe, welcher als Schild gegen Einstürze auf die Kugel und neben einer zahlreichen Trabantenschar als Dirigent für die Anbequemung der Eiskörperbahnen an die Ebene des Saturnäquators dient.  Aber die Bahnen transneptunischer Eindringlinge sind im Saturnabstande noch so steil und regellos verteilt, daß auch zahlreiche kleinste Boliden in rasch einschrumpfenden Bahnen zum Ziele gelangen und so den Hauptkörper treffen können.

Der Ring ist zweifellos ein sehr schwieriges Problem.  Nachdem Cassini die bereits 1665 von Ball erkannte dunkle Linie als "Trennungsspalte" innerhalb des äußeren Randes bezeichnet hatte, kostete es schon Herschel einige Überwindung, eine wirkliche Spalte, also 2 getrennte Ringe anzunehmen; schließlich ließ er sich vom Augenschein bewegen, das Unwahrscheinliche als von der Natur gegeben anzunehmen.  Laplace bestritt aber die mechanische Möglichkeit des Bestehens konzentrischer Massen und "bewies" die Stabilität unter Voraussetzung einer ungleichen Massenverteilung, der aber der Augenschein widerspricht.
Maxwell-Hirn-Seliger "beweisen" ebenso, daß das mechanische Rätsel des Saturnringes gelöst sei, wenn man diesen als dicht besetzten Meteorschwarm ansehe.
Auch diese Unterstellung widerspricht dem Augenscheine völlig, denn der lockere "Meteorschwarm" reflektiert das Sonnenlicht ja stärker als die homogene Saturnkugel; bei Jakob-Plaßmann lesen wir, "daß die Helligkeit der Ringe 58% von derjenigen des ganzen Systems beträgt.  Das Licht des Ringsystems ist glänzend weiß, das des Planeten selbst aber graublau".  Die minimalen Körper müßten längst in Spiralbahnen auf die Kugel niedergegangen sein; sie hätten niemals ihre Bahnen ohne gegenseitige stärkste Störungen unter sich und ohne Verbiegungen der "Ringebene" als Gesamtebene beschreiben können; einige aus Kollisionen hervorgegangene größere Körper hätten ihre Umgebung absorbieren und klaffende Lücken in den Ring legen müssen.
Die "kosmische Staubwolke" abzuweisen fällt um so leichter, als nur eine theoretische Überlegung vorliegt, die nirgends ein Kriterium im positiven Sinne findet; man kann eine als gegeben angenommene Sachlage immerhin auch mathematisch "beweisen", wie es doch in gegensätzlichen Verhältnissen bereits geschehen ist.

Da die Erklärungen versagen, müssen wir unbeeinflußt vom Scheine von vorne anfangen zu kalkulieren.  Was sind die Linien auf dem Ringe?
Sie sind wohl gar keine Trennungen; es gibt auch eine andere naheliegende Möglichkeit ihrer optischen Erklärung.  Ist der innere sogen. Florring durchscheinend?  Er muß es nicht sein, denn die glaciale Natur unseres Ringes erlaubt auch die Annahme, daß der Crapring den Kugelumfang widerspiegelt.
Ist der Ring wirklich so dünn, daß er unter Umständen für die größten Instrumente verschwindet?  Wenn er nach zuverlässigen Schätzungen "noch nicht 100 km dick" sein soll, so stände er vergleichsweise in einem sonderbaren Verhältnisse, wie folgt: Um einen Globus von 43 cm Dicke läge freischwebend eine Ringscheibe von 1 m Durchmesser aus dünnstem Karton - und diese Ringscheibe wäre eine Staubwolke.  Daß dem so ist, soll "mathematisch bewiesen" sein.
Vom Standpunkte der Glacialkosmogonie aus sagen wir aber, der Ring ist sehr viel dicker und läuft nur an der äußeren Peripherie fast in eine Kante aus oder ist ziemlich glatt gerundet.  In beiden Fällen ergibt sich eine Lichtlinie als Reflexwirkung, während bei geringster Neigung der Ringebene diese selbst bald erhellt gesehen wird.  Die Linie allein ist aber viel zu schmal und lichtschwach, als daß sie auch in größten Fernrohren noch gesehen werden könnte, wenn die Ringebene durch die Sonne oder durch die Erde geht.
Um auch die irrtümlich sogen. Teilungen aufzuklären, nennen wir sie gut reflektierende Ringlinien aus krystallinischen Eise und kommen auf ihren Bau und ihre Genesis zurück.  Nur wollen wir schon hier an die "Mechaniker" und "Architekten" unter den Astronomen die Frage richten, ob sie es für möglich halten, daß ein papierdicker Ring von den im Modell angegebenen Dimensionen auch nur auf die kürzeste Dauer bestehen könnte.  Jeder Werkstatt-Mechaniker wird da einsehen, daß eine solche Fläche irgendwie gegen Verbiegungen gesichert sein müsse und gerade diese Garantie des Bestandes liefert die vorliegende Betrachtung.  Die jetzt übliche Vorstellung arbeitet mit zwei Faktoren, die sich niemals mit dem Augenscheine, aber auch nicht mit den Gesetzen der Himmelsmechanik vereinigen lassen: Dünnheit der materiellen Schichte und Bestand aus getrennten Teilchen.  Die sehr hohe Albedo (0,7), die unvermeindlichen Störungen angesichts eines stark abgeplatteten Zentralkörpers (vergl. die Veränderlichkeit der Bahnlage des V. Jupitermondes!), das Mißverhältnis der beiden Ausdehnungen des Ringes und der Mangel jeglicher Vorkehr gegen arge Verbiegungen der Ringfläche (auch durch die Trabanten), abgesehen davon, daß die Bahnebenen der Miniaturmöndchen im Schwarme auch die Tendenz der Aufrichtung zeigen müßten wie diejenigen der äußersten Planetenmonde - all das spricht gegen die Meteorhypothese bezüglich des Saturnringes.  Sehen wir also zu wie sich unter den Gesichtspunkten unserer Lehre die Natur des "Langsamwandelnden" darstellt.

Wir machen zunächst darauf aufmerksam, daß der spektrographische "Beweis" der Staubnatur des Ringes entkräftet wird, zumteil durch die bereits angeführten mechanischen Bedenken, zumteil durch das sehr zweifelhafte Aussehen des Ringspektrums, zumteil durch das sichtliche Bemühen, den erwarteten Tatbestand aus demselben herauszulesen, nachdem er zuvor hineininterpretiert worden ist, zumteil aus dem Effekte heraus, welcher der (notwendig in dem zwischen Ring und Kugel verbleibenden Raume angesammelten) H-Hülle zukommt.  Diese Hülle muß nämlich eine schwache Lichtbrechung und damit scheinbare Änderung der Rotationsgeschwindigkeit des unter dichterem Medium stehenden inneren Ringrandes hervorbringen und damit vielleicht einen meßbaren Betrag der Linienneigung im Ringspektrum verursachen.  So kommt es denn, daß das Spektrum der Kugel am Yerkesrefraktor 1898 ein dunkles Absorptionsband hatte, das des Ringes keine Spur davon.  Im Jupiterspektrum war das Band weniger intensiv, weil die an sich größere Wasserstoffhülle gleichmäßiger, also nirgendwo angehäuft, um den Planeten verteilt ist.  Immerhin gibt es Gründe dafür, daß der Ring nur einteilig sei und als Ganzes rotiere; so fassen wir ihn auf, denn auch die scheinbare Mehrteiligkeit desselben, die Laplace "bewiesen" hatte, mußte vor "Gegenbeweisen" mit demselben Rüstzeug, wie es Laplace anwandte, weichen.  Wir gehen sogar noch einen Schritt weiter und sehen im Geiste dieses Naturwunder im Anfange seines Bildungsstadium fest mit der Planetenkugel verbunden, so daß Kugel und Ring ein starres System bildeten.  Sollte der ernste Leser an dieser Stelle auch starr vor Verwunderung über die Kühnheit unserer Annahme sein, so wollen wir ihn an die bereits hinter uns liegenden glacialkosmogonischen Aufklärungen erinnern und bitten, angesichts der mindestens unhaltbaren üblichen Deutungen auch einmal die Folgerungen in diesen Zeilen durchzudenken, um am Schlusse zu einem Urteile zu kommen.

Lassen wir also den Ring aufgebaut werden! 
Gegenwärtig kreist Saturn in 9,54 Erdabständen um die Sonne, Uranus aber in 19,18, Neptun gar in 30,05 Erdfernen.  In der Epoche der Konsolidierung des aus dem rotierenden Chaos entwichenen gefrorenen Wasserdampfes zu Krystallisationszentren und mechanischen Aggregation müssen wir uns den damaligen Linsenraum von Saturnferne an in breitem Strome von Planetoiden aller Größen dicht bevölkert denken.  Das zufällige Subzentrum, das heute Saturn heißt, vermochte in raschem Wachstum die Zone gegen den Uranus hin zu regieren und die Masse ihrer Glieder ziemlich völlig auf sich zu sammeln.  Es ist bei der anfangs noch einheitlichen Ebene der inneren rotierenden und äußeren bereits nicht mehr rotierenden Zone einzusehen, daß im allgemeinen die Bahnebenen der zu Trabanten degradierten Planetoiden (intra-uranisch, seltener intra-neptunisch, noch seltener extra-neptunisch) zusammenfallen mußten, wie es etwa heute bei den großen Jupitermonden der Fall ist.  Die Umstände lassen darauf schließen, daß mehrere Monde von der Größe dieser und des Titan vorhanden waren oder nacheinander dem Reiche des Saturn angehörten.
Der Planet selbst dürfte in so großem Sonnenabstande ziemlich früh stark umkrustet worden sein; auf der starken Basis seiner Äquatorzone lagerten sich die Myriaden von benachbart gewesenen Boliden und Planetoiden ab und zwar am stärksten am Äquator selbst, so daß hier in fortwährendem tangentialen Anlagen, Abrollen, peripherischen Verzetteln der kurzlebigen Trabanten Schichte um Schichte in schmaler Breitenausdehnung angebaut wurde, infolge der stark angewachsenen Fliehkraft sogar in ziemlich lockerem Gefüge.  Die durch keine Sonnenflut und wegen der dichten Besetzung der Trabanten-Umlaufsebene mit Körpern aller Größen auch durch keine einseitig überwiegenden Mondfluten, und wegen der anzunehmenden Einheitlichkeit der gesamten Bahnebenen auch nicht durch Zugkräfte, die wesentlichen Breitenveränderungen unterworfen waren, gestörte Oberfläche Saturns ließ somit aus einem mehr linsenförmigen Körper einen solchen bilden, bei dem Kugel- und Ringmasse sich allmählich individuell auszugestalten suchten, zumal die Tendenz zur Kugelbildung mit wachsender Masse überwog.  Die Ringbasis dürfte somit mehr und mehr verschmälert, die Ringebene weiter hinausgebaut worden sein.  Da schließlich die Peripherie des Ringes fast allein noch die Region des Massenzuwachses, aber damit auch des tangentialen Kraftzuwachses wurde, so stellte sich zu einer gewissen Epoche dasjenige Verhältnis von Zug-, Druck- und Torsionskräften ein, das zu einer Katastrophe führen mußte.



(Bild- und Textquelle: Buch "Der Sterne Bahn und Wesen" von Max Valier, 1924)
Saturnringbildung: a) Intrauranusauflösungsbeginn.  b) Ende.  c) heutiger Zustand.



(Bild- und Textquelle: Buch "Der Sterne Bahn und Wesen" von Max Valier, 1924)
d) Ringquerschnitt nach Hörbiger.  Fl. R. = Florring,  JHR = innerer, AHR = äußerer Hauptring,
AB = Anbau-,  MR = Meyermanns´scher Ring,  CT = Cassini-Tal,  ET = Encke-Rain,  KrE = Kristall-Eis,  FE = Firn-Eis,  UK = umlaufende Einzelkörper. 
CT ist ein Kristalleistal zwischen zwei Eisstoßringen mit hohen Firneisbergen, den Trümmern des ehemaligen Intrauranus-Firneispanzers.




Wir betrachten aber vor der Analyse dieses Ereignisses noch die Konstitution und Konstruktion des Ringes selber.  Es ist klar, daß die Trabanten unter allen Umständen schneller umliefen, als der Ringrand, welchem sie vor ihrer Auflösung nahe gekommen waren; aber es ist ebenso klar, daß die Bewegungsdifferenz beider nicht gar groß gewesen sein kann, um so kleiner, je spätere Entwicklungsstufen wir inbetracht ziehen.  Somit finden wir es nicht absurd, Kleinkörper sich genau in der Peripherieebene des werdenden Ringes fortgesetzt auf dieser Peripherie niederschlagen zu sehen und den Rand immer wieder hinausgebaut zu finden.  Wie heute noch wirkten größere Monde als Regulatoren der Bahnlagen; aber sie hielten auch lange genug aus, um zwischen sich und dem Ringrande eine Verringerung der Schwere gegen den Saturn hin fühlbar werden zu lassen: Sie bewirkten eine lockere Anfügung des Mondmaterials und eine stärkere Tendenz zum Hinausbauen.  Ein recht großer Mond, der Jahrtausende lang mehr und mehr die neutrale Schweregrenze in dem leeren Raum außerhalb des Ringrandes erhielt, ließ also das ankommende Eis in dünnerer und radial breiterer Zone anbauen.  Ging endlich dieser Regulator - einer von mehreren - selbst unter, so wurde wohl die Dicke des Randes mehr als die radiale Tiefe der Schichte vergrößert und alle nachkommenden Trabanten werden sich lieber in breiteren als in tiefen Schichten abgewälzt haben: Somit wurde der Ring in jenen Zonen mehr wulstartig verdickt.  Natürlich traten Wechsel in dem Grade des Anbaues nur allmählich ein, woraus folgt, daß auch der Effekt der Verdickung und späteren durch einen neuen Großmond eingeleiteten Verdünnung des Ringes stetig verlief.
So sehen wir im Geiste den knotigen Querschnitt des wunderbaren, starren, mit der Kugel festverbundenen Ringes.  Damit ist uns aber die Vorkehrung gegeben, welche die Natur geschaffen haben mag, um dem immerhin dünnen Ringe die nötige Steifheit gegen Verbiegung und Berstung zu verleihen.  Wie die Knoten den Halm, so erhalten die Ringwülste die Ebene, auch wenn allerlei äußere Einwirkungen dieselbe zu stören, biegen und brechen drohen.  Jetzt erscheint uns der Ring dick genug, daß er vor dem grübelnden Verstande glaubhaft wird, und erscheint nicht minder stark genug, um nicht durch Verbiegung in Trümmer zu gehen.

Die Hügel und Täler, sozusagen "Ringgebirge" im wahren Sinne des Wortes und "Ringtäler", geben jetzt auch angesichts des Materials, aus dem sie bestehen, willkommene Aufklärung über jene Erscheinung, welche wir oben als rein optisch bezeichnet haben: die dunklen Linien, die man in verhängnisvoller Übereinstimmung der Urteile als Trennungsspalten glaubte ansehen zu müssen.  Druck und Zug und wohl auch Torsion, weniger Biegung, das waren von jeher die Kräfte, welche auf das lockere Ringeis wirkten.  Ihr gesamter Effekt aber war der, die Eismaterie zu vereinheitlichen und das Eis durch Regelation homogener zu machen.  Es werden darum die Ringtäler vorzugsweise als die am meisten regelierten Zonen aus krystallinischem Eise bestehen, die Ringgebirge mehr aus amorphem Eise.  Erstere müssen hohen Reflexionsvermögen besitzen, letztere geringes: jene müssen uns den Ton des Himmelsgrundes reflektieren und dunkel erscheinen, diese müssen zerstreutes Licht zurückwerfen und weißlich aussehen.  Wenn uns die Beobachter berichten, sie hätten die "Cassinische Trennungsspalte" etwas erhellt vor der Kugel gesehen, so korrigieren wir diese Auffassung dahin, daß wir sagen: Ihr habt das Reflexbild der diesseitigen Kugelhälfte bemerkt; und wenn sie sich auf die offenkundige Transparenz des Florringes berufen, so sagen wir wieder, daß das der Reflex der Kugelränder auf dem glätteren Eise des inneren Ringrandes ist, wo der Druck am größten war und die Regelation, vielleicht unterstützt durch Verflüssigung und neues Niederfrieren, die deutlichsten Anzeichen aufweist.
Überhaupt lassen sich die Phänomene, die soviel Rätselhaftes an sich haben, auf geometrisch-optischem Wege ganz einwurfsfrei darstellen.  Mit diesem Umstande ist eine bedeutende Schwierigkeit beseitigt, welche der Auffassung eines einteiligen Ringes im Wege stand; die naturgemäß auch dem Eise anhaftende Zug- und Druckfestigkeit hinzugenommen, besteht noch weniger Grund, an der Möglichkeit des geschilderten Herganges zu zweifeln.  Das ganze Gebilde ist heutzutage einem Gewölbe zu vergleichen, das sich genügend "gesetzt", in sich selbst gefestigt hat, um stabil genug zu sein.  Zerreißung durch etwa an der Peripherie entstehende radiale Sprünge aus Gründen der niedrigen Temperatur sind nicht zu befürchten, weil es sich um locker angeschüttetes Material von tiefster Temperatur handelt, das unter allen Umständen durch weitere "Setzung" den Gewölbeschluß erhalten würde. Übrigens sagt schon dem Laien das bloße Gefühl, daß der im Modell angegebene Papierring von ca. 27 cm Breite (einteilig gedacht) niemals "einstürzen" könnte.  Indem wir den Gedanken weiter verfolgen, daß je länger, desto sicherer nur die Ringperipherie weiteren Massenzuwachs erfuhr, nicht aber die Saturnkugel, die nur eine frühe zum Stillstande gekommene Entwicklung aufweist, ist uns einerseits ein Wink gegeben, wo heute noch eine Änderung vor sich geht und warum die Oberflächenzeichnung der Kugel so matt erscheint; wie am Monde und Mars, so erbleicht auch das Dunkel der Saturnflächen, nur wegen der geringen Sonnenstrahlung viel langsamer.

Bis dahin haben wir stillschweigend den einteiligen Ring mit dem Saturn selbst am Äquator fest verbunden gelten lassen; jetzt ist auch aufzuklären, wie die Trennung von Ring und Kugel zu erklären sei, da durch praktische Beobachtungen die tatsächliche Lücke nachgewiesen ist.  Erst dann ist ja die Gedankenkette geschlossen, welche die einzig geartete Anomalie dieses Aggregates glacialkosmogonisch klar legt.

Sobald der Aufbau eines Äquatorwulstes infolge bereits einheitlich gelagerter, wohl durch mehrere Großmonde regulierter Trabantenbahnen überhaupt einmal begonnen hatte, war der fernere Zufluß dahin gesichert und die Saturnkugel vor weiteren wesentlichen Beunruhigungen geschützt.  Es begann für diese die Epoche der Verfestigung und Verdickung der Kugel-Eiskruste, aber zugleich die Epoche der Einschrumpfung der ganzen Saturnkugel durch immer tiefere Durchkältung.  Das Eisgewölbe über der Kugel konnte sich wegen des relativ raschen Umschwunges nicht in gleichem Maße durch Druck zusammenziehen und "setzen"; beiderlei Wirkungen konnten nur einen bestimmten Grad erreichen.  Somit konnten Materialbrüche zunächst der Kugel eintreten und den Ring in konzentrischen, zumteil auch radialen Sprüngen zu zerstören beginnen.  Das Baugerüste sozusagen ging also in Trümmer, das Gewölbe aber blieb in seiner bereits erlangten Festigkeit und Steifheit allein bestehen.
Zum Verständnis des Zerstörungswerkes müssen wir bedenken, daß die Schwerewirkung nicht bloß von der Kugel ausging; auch der Ring hat seine Schwerelinie und es gibt eine Gegend innerhalb der Ringfläche, wo sich der Schweredruck nach innen und die Zentrifugalkraft nach außen um so sicherer die Wage halten, als ja der an sich massenarme Ring durch die Zentrifugalkraft aus der rotatorischen Bewegung der Kugelschwere weiter entzogen war. 
Es bestehen folgende Beziehungen: Der äußere Ringrand fühlt einen Überschuß zentripetaler Kraft, weil sich Kugel- und Ringschwere addieren.  Am inneren Ringteile von ehemals kann in einer gewissen Zone zentrifugaler Überschuß vorhanden gewesen sein, weil sich die Anziehung von der Schwerelinie des Ringes her und die aus dem Umschwung zu folgende Zentrifugalkraft addieren.  Weiter nach innen aber wächst die Kugelschwere rasch und bedeutend mit dem Abstand von der Ringschwerelinie und da ist irgendwo der wunde Punkt des Ringes, wo das allzusehr auf Zug in Anspruch genommene spröde Material zu reißen und bröckeln anfängt.  Die Trümmer haben nirgends Halt und gleiten allmählich zur Saturnkugel; das in lauter Stücke zerspringende innerste Ringstück bis in die Gegend des gefährlichen Abstandes gelangt nach und nach auf die Kugel und lagert sich dort, bei kräftigem Falten und Gleiten auch weit in (allerdings niedere) Breite zerstreut in der Äquatorzone ab.  Dadurch nun bekommt Saturn einen freilich sehr geringen Wulst, der unter Umständen an jenem sonderbaren Effekte schuld ist, welcher zuerst von Herschel beschrieben wurde und die Saturnkugel mit äquator- und polseitig längeren, in mittleren Breiten kürzeren Achsen erscheinen läßt.  Ehe man diese immerhin bemerkenswerte Figur, die auch anderen Beobachtern auffiel, bloß in das Gebiet der physiologischen Optik verweist, sollte man durch genaue Messungen der Saturnkugel in mindestens vier Richtungen festzustellen versuchen, wieviel Wahres an der Sache ist.  Jedenfalls könnte eine wenn auch noch so geringe numerische Bestätigung des Äquatorwulstes zu einer Korrektur der mittleren Dichte des Saturn einen Beitrag liefern.  Es ist kein Zweifel, daß die eigenartigen Schwereverhältnisse in diesem Körper eine gewisse Lockerheit des Materials bedingen, welche gewiß nicht vorhanden wäre, hätte sich das Gesamtmaterial zu einer Kugel allein ballen können.


Warum Jupiter keinen Ring besitzt
Warum hat nun Jupiter keinen Ring bekommen?
Wenn die Saturnkugel aus zusammengravitierenden Eisplanetoiden aufgebaut wurde und wenn die Tendenz zur Kugelrundung mit wachsender Masse ebenfalls zunimmt, so muß Jupiter, dessen 3 1/3fache Masse in einem knapp 1,2fachen Kugel-Dm steckt, jedesmal Ansätze zu einem Ringwall im Keime erstickt haben, zumal die viel unruhigere, durch häufigere Massenaufnahme, Sonnen- und Trabantenfluten aufgewühlte Außenseite Jupiters gerade am Äquator die schlechtesten Bedingungen für ein Gebilde bot, dessen Aufbau an Ruhe und Beständigkeit geknüpft war.  Von einer gewissen Größe Jupiters an konnte selbst von Neigung zu einem Äquatorwulst keine Rede mehr sein.

Uranus wiederum konnte keinen Ring anbauen, weil bei ihm die Voraussetzung der schon in frühester Schöpfungsperiode einheitlichen Mondbahnen fehlt; wir sahen in der Uranusferne einmal die transuranischen und transneptunischen Planetoiden in immer näher der galaktischen Urebene verwandten Bahnneigungen hereinschrumpfen und gleichzeitig die Ätherhemmung aufgrund der überwiegenden Geschwindigkeit des Subzentrums gegen den Herkules hin bestrebt, die ohnehin regellos verteilten Bahnen stark gegen die Apexrichtung quer zu stellen. 

Wenn Saturn in fernsten kosmischen Zeiten einmal zu Jupiter hereingeschrumpft ist und nach einem langen Trabantenalter - ein Planetendoppelgestirn wunderlicher Art - endlich in feuchter Umarmung auf ihn niedersinkt, werden ungeheure Wasserfluten aufgewühlt, ein Brei von Eisgetrümmer herumgeschwungen und riesige Dampf- und Eisstaubmassen erzeugt werden, sodaß beide Körper durch und durch erschüttert und vermischt werden, bis schließlich der dann um
30% seiner Masse vergrößerte Jupiter allein von allen heutigen Planeten - nach dem Untergange des Saturnwunders könnte wohl noch Neptun der letztübrige Genosse Jupiters sein - seine einsame Bahn um die Sonne wandelt, sich mit rasender Geschwindigkeit, welche ihm die Revolution des untergegangenen Saturn mitgeteilt haben muß, um seine Achse dreht und dabei stärker abgeplattet werden wird als er heute ist - alles Folgen im Großen, wie wir sie im Kleinen bereits mehrfach kennen gelernt haben.
Saturn muß aber seinen Ring, auch wenn er wie heute frei schwebt, solange behalten, als nicht eine fremde Kraft stark störend auf ihn wirkt.  Das letztere muß aber wohl eintreten, wenn er im Perihel seiner einstigen eingeschrumpften Bahn einmal zu nahe an Jupiter in dessen Aphel heranschwebt, oder auch, wenn er, was nicht gerade unwahrscheinlich wäre, von dem schneller unterliegenden Uranus überholt, diesen zum Trabanten erhalten würde.  Ein "Gewölbeeinsturz" nach starken Schwankungen der Exzentrizität des Ringes wäre in jedem Falle die Folge und Jupiter würde nur noch eine Saturnkugel aufzuzehren haben.


Verhehlen wir uns am Schlusse dieses Abschnittes nicht, daß der Saturnring im Vereine mit der Glutnatur der Sonne und der vermeintlich vulkanischen Natur des Mondes eine der Hauptursache war, weshalb die Laplace'sche Nebularhypothese so lange ein zähes Leben fristet(e) und großzügig gedachte Spekulationen zu einer Kosmologie erstarren ließ.  Wir leiteten aber die Mondvulkane und den Saturnring einheitlich aus der Glacialkosmogonie ab, ohne die Glutnatur, der Sonne als Hindernis zu empfinden, ja wir mußten den "Neptunismus" des Weltalls in diese Sonnennatur eingreifen lassen, um die Vielzahl und Vielgestaltigkeit des Geschehens in der Welt der Gestirne vor dem prüfenden und vergleichenden Verstande zu rechtfertigen.  Wir sahen die Schulmeinungen unfähig, die Nebel, Planetoiden und Kometen zu erklären und wir sahen sie ebenso nicht imstande, das Rätsel des Saturnringes aus einem Gedankengange heraus mit anderen Problemen zu lösen.  Es dürfte der nicht zu leugnenden, außerordentlichen Schwierigkeit der Sachlage auch die vorstehend gegebene Aufklärung des Ringproblems im Rahmen der ganzen Lehre ein wesentliches Gewicht verdienen.

Hörbiger/Fauth


(Quellenschriftauszug aus dem Buch "Glazial-Kosmogonie" von Hörbiger/Fauth, 1925, R. Voigtländer Verlag, Leipzig)




Anmerkung der Privatinstitutsleitung:
Am 01.02.2010 war auf der Internetseite "www.astronomie-heute.de" unter der Rubrik "Astronews" folgende Überschrift zu lesen: "Saturn - Speichen in den Ringen entstehen durch Wassereis" (verfaßt von Tilmann Althaus).  Bereits die Überschrift ist eine Bestätigung für Hörbigers Ausführungen, nur daß er von kristallinischem und amorphen Eis, und nicht von Wassereis, sprach.   Unter anderem heißt es in dem Bericht:
"Die Messdaten belegen, dass die Speichen offenbar ausschließlich aus Wassereis bestehen.  Nach wie vor ist aber unklar, welcher Prozess zu ihrer Bildung führt.  Frühere Theorien spekulierten, dass Schwerkrafteffekte in Zusammenhang mit elektrostatischer Aufladung von feinsten Ringpartikeln für die Speichen verantwortlich sein könnten."  Unter diesen Theorien wurde sicherlich nicht die von Hanns Hörbiger mit in Erwägung gezogen, ansonsten wüßte man, wie sich der Ring einst aufgebaut hat.  Weiter heißt es: "Die neuen Daten zeigen aber, dass die Ringpartikel in den Speichen nicht so fein sind, wie man es bei elektrostatischer Aufladung erwarten würde.  Sie sind im Mittel etwa 1,9 Mikrometer groß und je ein Kubikzentimeter Ringspeiche enthält statistisch gesehen 0,01, bis 0,1 Teilchen.  Nun sind die Theoretiker gefragt, um eine schlüssige Theorie der Ringspeichen zu entwickeln."  Man gibt in diesem Abschnitt zu, daß das Eis doch "grober" sein muß, also kein Wassereis. Liebe Theoretiker, wie wäre es denn mit kristallinischem und amorphen Eis!   Wir können nur sagen: wieder ein weiterer Siegespunkt für die Welteislehre.