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Gibt es eine Weltfreimaurerei ?


Diese Frage bewegt alle Menschen, die sich die Erforschung der Freimaurerei zur Aufgabe gestellt haben, auf stärkste.  Sie hat noch keine klare Beantwortung gefunden.
Die Lage dürfte so sein:
Gemeinsam ist allen Maurern die weltanschauliche Grundlage, die sich im Brauchtum und im politischen Ziele äußert.  Gemeinsam ist allen Maurern der Wunsch, diese Einheit in einem geschlossenen Weltmaurerbund förmlich zum Ausdruck zu bringen.  In diesem Sinne besteht das Wort des Landesgroßmeisters der Großen Landesloge der Freimaurerei von Deutschland, Graf Stanislaus zu Dohna-Schlodien, zu Recht:
„Es gibt nur eine Freimaurerei“.

Doch ist die organisatorische Fassung zunächst noch nicht gefunden; man hat sie als Ziel aufgestellt und vorbereitet durch möglichst enge Verbindungen der Logen der Erde untereinander.
Das mögen einige maurerische Quellen belegen:
„Die maurerische Idee und Aufgabe wird bleiben: Daß das menschliche Geschlecht eine Bruderkette werde, teilend Wahrheit, Licht und Recht.“ (Freimaurer Wilhelm Ohr, „Der französische Geist und die Freimaurerei.“)

„Es gibt keine nationale oder konfessionell orientierte Freimaurerei, sondern nur eine reine unteilbare (!).  Was dagegen predigt, befindet sich in vollendetem Irrtum, der oberflächlich und von Blindheit geschlagen sich durchsetzen möchte.  Laßt uns ein Menschenbund und keine Sekte sein.“ (Nr. 5 der Zeitschrift „Auf der Warte“ vom 1.3.1925, Seite 35. H. 17.)

„Wie jene Turmbauer zu Babel wollen die Freimaurer bis in den Himmel hinaufbauen; wie jener Zimmermann aus Galiläa, der zum Eckstein geworden ist, wollen sie einen einzigen großen Dom über alle Länder und Völker der Erde hinweg wölben.“ (Freimaurer Hornesser, „Deutsche und ausländische Freimaurerei“, 1915, Seite 13.)

„Das Freimaurertum ist überall eine geschlossene Einheit, keineswegs durch das Ritual, dieses stellt nur eine zufällige Gemeinschaft dar; keineswegs durch die Rechtsprechung, die gleicherweise nur eine Formsache ist; keineswegs durch die auf Äußerlichkeiten beruhende Gemeinschaft seiner Mitglieder, denn diese werden in Unkenntnis der Lehren der Kunst gehalten.  Es ist geschlossen in seinem wahren Geist der Geheimlehre; es ist geschlossen in dem Streben nach einem Ziel und Zweck, einheitlich in seinem Licht und seinen Lehren, einheitlich in seiner Philosophie und seinem Orden; es bildet somit eine Familie, eine Körperschaft, eine gemeinsame Bruderschaft, einen einheitlichen Orden, eine einheitliche Welt durch seinen Katholizismus, der den wahren Katholizismus ersetzen soll, den Christus eingesetzt hat.“  (Artur Preuß, „Studien der Freimaurerei Amerikas“, S. 302, nach Poncin 157.)

Wertvolle Beiträge zur Frage der Weltfreimaurerei liefert der Großredner der Loge „Zum schwarzen Bären“ in Hannover Wilhelm Blumenhagen in seinem maurerischen Nachlaß, verlegt 1840 bei G. A. Thiemann-Hannover:
„Nur der engherzige Maurer hält seine Loge für den scharf begrenzten Bauplan seiner Maurerarbeit und wagt mit blödem eiteln Auge nicht über die Wände hinaus zu schauen, die er selbst mit gestellt.  Der wahre Bündner, der den großen Plan erkennt und begeistert worden durch seine Größe und Herrlichkeit, der sich und seinen Nachbarn kein bequemes Wohnhaus zu bauen erzielt, sondern arbeiten will am Riesenbau für eine Menschheit, für seine ganze Mitwelt zum Preise des Herrn der Geisterwelt, schauet hinaus über Berg und Meer, und erfreut sich am muntern Kellenklang der Brüder, die draußen bauen, frei ihre Säulen und Wände stellen, dass der Dom ein mächtiges Haus des Herrn werde, die ganze Erde überwölbend, und allen, die das Weib gebar, ein Schirmdach bereitend.  Wir begrüßen deshalb herzlich und in hoher Maurerachtung alle Werkstätten auf dem Erdenrund.“ (S.394)

„Und nicht wir, die wir uns in dieser Halle zur Bruderkette verknüpfen, feiern allein dieses Erinnerungsfest.  Nein, soweit sittliche und geistige Kultur ihre blühenden Saaten ausbreitete, von den Palmenhainen des Orients bis zu den Nebelbergen westlicher Inseln, bis zu den ewigen Schneefluren des Nordens sind in dieser Stunde Tausende versammelt mit demselben Gefühle, mit denselben heißen Entschlüssen, zu forschen mit Kraft nach Wahrheit, zu kämpfen den Seelenkampf für Recht und Menschheit, und über Alpinenfirnen, über stürmende Meere, über unabsehbare Wüsten hin reichen sich überall die Söhne der Witwe die reine Maurerhand entgegen, und der kräftige, vertrauende Weihegruß:
„J....“ – das heißt „Er wird festsetzen!“ – muntert die Brüder wechselseitig auf zur Arbeit am Bau der Gottesstadt.“ (S. 3.)

„Der Maurer ist nicht Deutscher, nicht Norman, nicht Türk, er ist nur Mensch, nur Erdenbürger.  Nicht Völkerzwiste kümmern ihn, sondern als ruhiger Weltbürger erwartet er, wie er des großen Meisters Zirkel misst und seine eiserne Wagschale steigen oder sinken wird, in stiller Ergebung erwartet er, was aus dem Schreckensgetümmel für die Menschheit Ersprießliches geboren wird.“ (S. 279, geschrieben 1813!)

„Unser Bundestag, das fest unseres Glaubens, ruft uns, eines Glaubens, welcher der Menschliche heißen darf, weil er den Unterschied der Völker, der Meinungen nicht kennt, und wie der Samariter für jede Wunde Öl hat, die er bluten sieht, bete das Herz der blutenden Brust zum Allah, Jehova oder zum Brama.“ (S.2)

„Türk, Neuseeländer, Jude und Christ kann auf diese Worte schwören, dass er fleißiger bauen will und emsiger wirken.“ (S.6)

„In dieser Stunde schlingt sich die endlose, unsichtbare Kette der Bruderliebe sichtbar um die ganze Erdkugel; die festesten, kräftigsten, edelsten Männer schlagen überall ihre Hände zusammen, und ein kleiner, geschlossener Kreis von treuen Herzen haftet an dem Anderen. Ein lebendiger Kranz hängt sich an den Anderen, und rund um den Ball, den der große Weltschöpfer zur Wohnung der Menschen bestimmte, schlingt sich, aus tausend bunten, reichen, lebendigen Kränzen gewoben, die kolossale Bruderkette als der glänzendste, unvergängliche Demantreif ....  Der Johannistag ist ein gemeinsames Fest der Menschheit, ein gemeinsamer Sabbath, ein großes Brudermahl, zu dem sich alle Brüder der Erde niedersetzen....“ (S. 59, 60.)


Bruder Robert Fischer schreibt in „Erläuterungen der Katechismen der Johannis-Freimaurerei“, I. Lehrlingskatechismus 1908, S. 63 ff.:
„23. Die Freimaurerei ist allgemein, sie erstreckt sich über den ganzen Erdboden und alle Brüder auf demselben machen nur eine Loge aus.
In einer Loge muß man aufgenommen sein, um Mitglied des Freimaurerbundes zu werden.  Aber damit ist, wenn jene Loge eine gerechte und vollkommene, also eine allgemein anerkannte ist, auch der Weg gegeben in alle Logen des weiten Erdenrundes, damit ist die Kette geschlossen mit allen Brüdern., wo sie sich auch befinden mögen, und die Wohltaten des Bundes fallen jedem Bruder Freimaurer zu.  Deshalb werden ihm die „Merkmale“
(z.B. Handzeichen) mitgeteilt, damit er sich, unkundig der Landessprache in den fremden Ländern, als Jünger der Königlichen Kunst zu erkennen gebe.  So ist die Freimaurerei eine Gesellschaft, die sich nicht bindet an einzelne Länder und nicht verkettet mit einzelnen Nationen, ja in ihrer wahren Gestaltung weder Religion noch Farbe unterscheidet, sondern allüberall, wo ein Verständnis und Bildung dafür vorhanden, das wahrhafte Menschentum aufrichten will, das Abstand nimmt von den Unterschieden des sozialen Lebens und in jedem Menschen das gleichberechtigte und gleichverpflichtete Geschöpf des Himmels Vaters erkennt.  Wo sich der Druck der Hand bietet, wo das Zeichen gegeben wird, da öffnet sich das Herz des Maurers, und ein jeder ist geborgen und soll wohl aufgenommen sein, wo er sich in eines anderen Maurers Nähe befindet.  Selbst Feind gegen Feind sollen achten das große Not- und Hilfszeichen, das in äußerster Lebensgefahr vor Augen tritt, und den Bruder erkennen, der seines Nächsten Hilfe bedarf, um vom Tode errettet zu werden.  Alle Brüder auf der Erde machen nur eine Loge aus, bilden nur eine Genossenschaft.....
Ein Geist der Liebe verbindet sie alle für die Sache der Menschheit, und in diesem Sinne gibt es nur eine Freimaurerloge, deren Fußboden die weite Erde, deren Decke der Himmel ist.“

Das Streben nach dem Weltmaurerbunde ist alt.  Bereits im „Konstitutionsbuch“ finden wir (nach Hasselbacher, S.120) im Anhang, Ziffer 3 „Anrede des Großmeisters der Frey-Maurer in Frankreich, an die zu Paris versammelte Loge.  Im Jahr der Frey-Maurerey 5740“
(d. i. 1740 christl. Rechnung), Seite 127-140:
“Die ganze Welt ist nichts anderes als eine große Republik, worin jedes Volk eine Familie, und jeder Einwohner ein Kind abgibt.  Diese wesentlichen Grundregeln, welche aus der Natur des Menschen entnommen sind, wieder hevorzubringen und auszubreiten, ist unsere Gesellschaft aufgerichtet worden... um ... mit der Zeit eine ganz vernünftige Nation aufzurichten, worin man... ein neues Volk hervorbringen wird, welches alle Nationen, woraus es besteht, gewisser Maßen durch das Band der Tugend und Wissenschaft verknüpffet“.

Das Gesetzbuch der Loge „Zur Freundschaft“ im Zirkel Berlin, Manuskript für Brüder der Loge, Berlin 1901, Seite 6, bestimmt:
„3.Verfassung.“

„Vollkommen isolierte Logen gibt es nicht; jede Einzelloge und jeder engere Logenbund (Großloge) tritt von selbst
a)in den National-Logenverband
b)in den Gesamtlogenverband der ganzen Erde (Universal-Großloge)
ein, welcher seinen lebendigen Ausdruck durch die neu erstrebenden allgemeinen (internationalen) Maurerkongresse und auf denselben zu wählenden obersten Beamtenkollegien erhalten soll.“

Seite 7:
„ ..... In derselben Weise steht die National-Großloge unter den Gesetzen der Universal-Großloge....“

§10. „Die Internationalen Maurerkongresse, beziehentlich die an deren Stelle stehenden Großlogenversammlungen, wählen die Abgeordneten für den alle 5 bis 7 Jahre wiederkehrenden Internationalen Maurerkongreß, welcher allein die Befugnis hat, gegenwärtiges Gesetz .... zu ändern.
Der Internationale Maurerkongreß .... bildet den obersten Gerichtshof zur Aufrechterhaltung des allgemeinen Bundesgesetzes ... und die obersten Appellationsinstanzen für strittige Stellen zwischen den ihm untergeordneten Bundesteilen.“

Seite10.
§ 21. „Gegenwärtiges allgemeines Bundesgesetz ist den Gesetzbüchern aller Bundesteile als integrierender Bestandteil voranzudrucken.“


„Zirkelkorrespondenz“ der Großen Landesloge 1876, 7. Jahrgang, Heft 1, Seite 74:
„..... aber alle Universitäten (Großlogen) sind gleichmäßig verpflichtet, den von ihnen von altersher als K.K. (Königliche Kunst) überlieferten rituellen und geistlichen Inhalt festzuhalten und bilden dadurch, wie auch Nationalitäten sie spalten und Meere sie trennen mögen, eine dauernde geistige Einheit.“

„Der Deutsche Großlogenbund erklärt die Verschiedenheit der Hautfarbe und Herkunft für kein Hindernis der Anerkennung einer Großloge oder Loge.“ („Gesetze usw. des deutschen Großlogenbundes“, Ausgabe nach dem Stande der Gesetzgebung am 1. August 1911, Seite 16. Heft 192.)


Nicht nur die Wiener Loge unterhält Beziehungen zu den altpreußischen, den humanitären, den Pariser, den tschechischen Logen und zum Bne-Brith, und wird so zu einem freimaurerischen Mittelpunkt, sondern auch die altpreußischen Logen legen Wert auf enge Fühlung zu dem Pariser Logen.
„..... dass die unter der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ (altpr.) in Berlin arbeitende Deutsch-russische Loge „Zum großen Licht im Norden“ mit der unter der „Grand Loge de France“ in Paris arbeitenden Loge „Astree“ in regem gegenseitigen Verkehr steht.“ („Leuchte“, 1923, S. 7.)

Am 26.3.1907 wurde als Vertreter der Grande Loge de France bei der Großen Landesloge der Bruder von Protzen, als Vertreter der Großen Landesloge bei der Grande Loge de France der Bruder Gustav Mesureur bestimmt.
Auf die Einlandung der drei altpreußischen Großlogen an die Brüder der Grande Loge de France nahmen 1907  20 (!) französische Brüder an den Arbeiten der preußischen Logen in Berlin teil.  In der Großen Landesloge leitete hierbei Bruder Rosenthal die Arbeiten!
„In den letzten Jahren wurde der hauptsächlich von den Royal Yorklogen im Elsaß ausgesprochene Wunsch, einen näheren amtlichen Verkehr mit den französischen Brüdern zu pflegen, beraten und dies hatte den Erfolg, dass der Verkehr mit der 1893 reorganisierten Großloge von Frankreich angeknüpft wurde.  Im Mai 1908 besuchte eine Abordnung von Brüdern dieser Großloge die drei Berliner Großlogen.  Dem amtlichen Verkehr mit dem Großorient von Frankreich stehen noch einige Hindernisse entgegen.  Doch findet ein Besuch deutscher und französischer Brüder über die Grenzen hin statt.  Zur engeren Verbindung mit den englischen Brüdern haben die gegenseitigen Besuche der Abgeordneten der drei preußischen Großlogen in London und der englischen Großloge in Berlin, namentlich der im Mai 1913 erfolgte Besuch englischer Brüder unter Lord Amphtill viel beigetragen.“  („Des Maurers Wanderbuch“, 1913, S. 65.)

„Die Großloge von Sachsen übersendet Ihnen den aufrichtigen Wunsch, dass Sie noch lange der König der Freimaurerei, nicht nur bloß in Italien, sondern in der ganzen Welt bleiben und als solcher den mächtigsten Feind der Könglichen Kunst bekämpfen mögen.“ (Brief an Lemmi, Großmeister in Italien.  Rivista 1895.)

Gerade die Freimaurerei in Deutschland war ein geeigneter Nährboden für den Gedanken der weltmaurerischen Verbrüderung.
„Alle Verteidigungsschriften können die Erkenntnisse nicht erschüttern, dass die Gedanken der Weltfreimaurerei gerade in deutscher Ausprägung, in deutschen Seelen gemäß der ganzen Veranlagung des deutschen Menschen unheilvolle Verwirrung anrichten mussten und das kümmerliche Wachstum seines Volksbewusstseins, seines Nationalempfindens geschädigt und gehemmt haben.“ („Die Freimaurer im Spiegel deutschen Lebens“, Verlag Gründe Briefe, Steglitz, S.14.)

„Es war eine schwere Schuld der altpreußischen Logen, dass sie zu spät erkannt haben, dass nicht nur nationale Gesinnung, sondern auch nationale Arbeit die erste Pflicht einer jeden deutschen Gemeinschaft ist, dass sich in dem großen Mahlstrom des Lebens heute keiner mehr auf eine Insel der Seligen retten kann, sich im Tempel stiller Arbeit hingeben, sich mit spitzfindigen Symbolisierungen und Deutungen hebräischer Passwörter und Zeichen vergnügen und behaglich in einem See von Gefühlsschwärmereien plätschern darf.
Diese schuld ist umso größer, als die gesamte andere Freimaurerei Politik trieb, und zwar gegen den Bestand unseres Reiches, und sie wird geradezu tragisch dadurch, dass sie „tumben“ deutschen Freimaurer Arm in Arm, Hand in Hand Brüderküsse tauschend mit diesen auf ihr Verderben sinnenden „Brüdern“ dahingingen.  Wahrlich, wenn man sich in diese Ungeheuerlichkeit versenkt, und dann z.B. hört, dass die Großloge von Hamburg noch im Mai 1914 jenen Brutherd alles Unheils des Weltkrieges, die Serbische Großloge, anzuerkennen beantragt, so kann man wohl verstehen, dass Männer mit heiß empfindendem deutschem Herzen, es einfach nicht glauben können und wollen, dass es jetzt anders ist.“ („Die Freimaurer im Spiegel deutschen Lebens“, Seite 59)

„Auch in der deutschen Freimaurerei regte es sich; lauter wurden die Stimmen, die sich gegen die nationale Knochenerweichung durch das Weltfreimaurertum und gegen völkische Rückgratlosigkeit wehrten.  Aber die Entnervung und Verwirrung der ursprünglich deutschen Art war schon zu weit fortgeschritten, als dass sich diese Stimmen durchsetzen konnten.“  („Die Freimaurer im Spiegel deutschen Lebens“, Seite 23)


So konnte es denn den Politikern der übrigen Maurerverbände nicht schwer fallen, die deutschen Maurer zu übertölpeln und in ihren deutschfeindlichen Plan einzuspannen.
„Es ist für uns Deutsche eine eigenartige Erscheinung, dass überall, wo die Freimaurerei einen starken politischen Einfluß ausgeübt hat, sich auch ihre Länder bereitwillig haben in den Weltkampf ziehen lassen gegen Deutschland und seine Verbündeten.  Die Weltfreimaurerei ist die geschworene Feindin deutschen Wesens.“ („Die Freimaurer im Spiegel deutschen Lebens“, S.69)
„Der treibende Gedanke ist in allen Fällen auf Umsturz und Vernichtung gerichtet, weil nur aus den Trümmern der bestehenden Zustände sich die Macht dieses großen Geheimbundes erheben kann.  Wir stehen also vor der englisch-romanischen Freimaurerei wie vor einer geheimen Weltmacht, die alle ihre Kräfte vereinigt gegen Alles, was dem echten Symbol des „Großen Baumeisters der Welt“ treu bleibt; und das ist vor allem das deutsche Volk“....
„Das Unbegreifliche an dem Ergebnis meiner Untersuchungen ist, dass die gesamte Entente-Freimaurerei als geschlossene Macht gegen Deutschland zusammensteht und von einer Zentrale aus geleitet wird, so dass von einzelnen Logen oder Groß-Orienten nicht in der Welt unternommen wird, was nicht dem einheitlichen Plane des Ganzen entspräche.“ ..... „Wenn wir sehen, dass ein neuer Gedanke und Plan stets zu gleicher Zeit in allen Ländern auftaucht und überall sofort in Angriff genommen wird, so wird uns dies Beweis genug sein, dass dieses einheitliche Wirken von einer geheimen Oberleitung angeregt ist, die eine fast unbeschränkte Macht über die Völker ausübt.  Da dies nur durch tiefgehende Verständigung unter den geheimen Führern in den verschiedenen Ländern möglich ist, so müssen diese alle miteinander durch eine starke, den nationalen Interessen übergeordnete Idee verbunden sein.“ (Freymann im „Mecklenburger Logenblatt“ 1917, Sonderdruck S.4.)

Eine wesentlich engere Verbindung scheint jedoch zwischen den Hochgraden der Länder zu bestehen.  Und nicht erst von gestern auf heute!
Denn so berichtet bereits das Manifest des Vereinigten Direktoriums der Templer und Rosenkreuzer, Berlin 1794, Kap. VII, § 16:
„Eine einzige Kette umschlingt das ganze, nun so ungeheuer ausgedehnte Gewebe aller geheimen Grade und Systeme des Erdbodens.  In einem einzigen Punkte der Allwissenheit fließen alle zusammen.  Es ist nur ein Orden.  Seine Bestimmung ist sein erstes Geheimnis und seine Entstehung nebst den Mitteln seiner Wirksamkeit sein zweites.“

Eine bereits bestehende Form der Vereinigung ist der 1875 gegründete Allgemeine Konvent der zu Lausanne vereinigten Obersten Räte des „Alten und angenommenen Schottischen Ritus“, dem sich der 1930 mit dem Sitz in Berlin gegründete Deutsche Oberste Rat anschloß.

Der Freimaurer Paul Wagler nennt in „Ludendorff auf dem Kriegspfade“, S. 45, als Weltgeschäftsstelle die Chancellerie de l’Assoc. mac intern. Vereinigung freimaurerischer Oberbehörden , zu denen die Großlogen-Leitungen der romanischen, holländischen, Schweizer und Wiener Logen gehören.

Die A. M. J. wurde 1921 von Henry Quartier de la Tente und dem Großmeister der „Alpina“, Reverchon, gegründet.  Ihr Großkanzler ist Johann Mossaz (33. Grad), ihre Großkanzlei befindet sich in Genf, Rue de Lyon 61.
Sie gibt als ihren Zweck an, „die zwischen den freimaurerischen Mächten bestehenden Beziehungen aufrechtzuerhalten und neue Beziehungen anzubahnen....“

„Quartier de la Tente, der Antragsteller und eifrigster Propagandist, betont ausdrücklich, dieses Bureau solle Vereinigung der freimaurerischen Kräfte des ganzen Erdenrundes herbeiführen, um so einen Stützpunkt zu erhalten, mittels dessen die Freimaurerei die Welt aus den Angeln heben wird, um im Sinne des Großorients von Frankreich und unter seiner geistigen Führung die Errichtung der Weltrepublik herbeizuführen, und um nach Beseitigung alles dessen, was die einzelnen Logenverbände trennt, die gesamten Logen der Welt zu einer gewaltigen Armee zusammenzuschließen, die im Sinne der genannten Ideale zur Eroberung der Menschheit auszieht.“ (Congress mac. Intern. 1900, S. 38 ff. nach Freymann, S. 15.)

Neben der A. M. J. besteht unter dem erdrückenden Übergewicht der österreichischen Logen die Allgemeine Freimaurer-Liga in Basel, Byfangweg 13.  Die Leitung hat der Dozent Dr. Fritz Uhlmann.
Eine besondere Art der „Weltfreimaurerei“ leistet sich die „Konstitution der Großen Landes-Loge von Schweden“ im 3. Kapitel, § 3:
„Die Welt, in neun Provinzen geteilt, wird durch einen Großmeister oder Salomo regiert, der vom Vater auf Sohn zur Regierung gewählt würde, um die Arbeiten den guten Weg zu leiten.“

Deutschland ist dabei die 7. Provinz.