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Buschmannmalereien?



Weitverstreut vom südlichen Afrika bis nach Marokkos Küsten, aber auch in Nord- und Südeuropa, finden wir auf Felsen, in Bergesklüften und einsamen Höhlen faszinierende Felsmalereien.

Diese Felsmalereien sind Zeugen einer fernen Vergangenheit.  Viele dieser Malereien sind künstlerisch sehr hochstehend, andere wieder mehr primitiven Charakters.

Eugen Georg schreibt darüber folgendes:
"Auf seiner neunten afrikanischen Expedition durchstreifte Leo Frobenius zwischen Kap, Zambesi, Tanganjika-Territorium ein Gebiet halb so groß wie Europa.  .......
Genau so rätselhaft, genau so geheimnisvoll sind die südafrikanischen Felsenzeichnungen  und Höhlenmalereien, die (zum Teil) bis in die ältere Steinzeit zurückgehen, Gegenstücke zur zehntausendjährigen berühmten 'Kunst der Eiszeit' zu den Malereien in der Altamirahöhle und den ostspanischen, kantabrischen, südfranzösischen Höhlen.
In den Fels hineinziseliert oder mit feinem gelben, gelbroten, weinroten Stift auf Sandstein gezeichnet, ungeheuer naturalistisch, ausdrucksvoll in der Bewegung, mit geradezu modernem Geschmack stilisiert, sind sie Hinterlassenschaften einer uralten Kultur.
Über 25 000 Fundstätten solcher 'Buschmann'malereien hat man entdeckt, Frobenius hat etwa tausend dieser Bilder abzeichnen lassen, hat die Kopien dann zu einer sehenswürdigen Ausstellung (die eine Zeitlang im Berliner Völkerkundemuseum zu sehen war) vereinigt.  Es sind einzigartige Stücke darunter, Freskengemälde von 11 m Länge und 2,5 m Breite, Kompositionen, die nicht allein durch ihre Größe, sondern mehr noch durch ihre Vielfigurigkeit oder durch die Seltsamkeit der Darstellung - neben Jagdszenen, Prozessionen, Tänzen gibt es Scharen phantastischer Tiermenschenwesen und sonderbare Szenen erotisch-magischen Inhalts - merkwürdig sind.  .....
Es zugänglich gemacht zu haben, ist Frobenius Verdienst - wie es auch sein Verdienst ist, den Großteil dieser 'Buschmann'malereien und -zeichnungen für die Kunstgeschichte zu retten.  (Die Kunstgeschichte registriert nämlich die Malereien als Buschmannmalereien.  Aber niemand ist in der Lage, den Nachweis zu führen, dass es sich in Wirklichkeit um Schöpfungen dieser scheuen, wilden Urwaldbewohner handelt.) .....  (1)

Daß es sich hier um reine Buschmannmalereien handeln soll, bezweifelt Eugen Georg.  Er, Georg, ist nicht der Einzige, der dies anzweifelt.
Doch wo liegt der Ursprung dieser Malereien?  Aus welcher Zeit stammen diese Malereien und wer waren die Künstler? 
Gab es verschiedene Künstler?

Herbert Bahr schreibt:
"Professor Frobenius stellt z. B. in Afrika zwei ganz ausgesprochen verschiedenartige Stile fest.
Erstens der südliche Stil, der von Kapstadt bis zum südöstlichen Transvaal reicht und den nördlichen Stil, der vor allem in Rhodesien vorkommt.  Er schreibt beiden Stilen ganz besondere Kennzeichen zu.  Der südliche Stil weist z. B. eine deutliche Neigung zur Polychromie auf, eine Flächenbehandlung durch Verreiben und zeigt Menschenkörper mit Tierköpfen.  Er ist ferner auf Kompositionen angelegt, gebraucht gebogene Formen, walzenförmige Körper und hat im Laufe übermäßige Bewegung.

Der nördliche Stil wiederum verwendet fast ausschließlich Eisenoxydfarbe, also Rot.  Er hat einen monochromen Silhouettenstil.  Außerdem weist er eine Tendenz zur Winkelbildung, keilförmige Körper und gemessenen Gestus auf.  Es kommen auch Landschaftskompositionen vor, und vor allem besteht eine Neigung zur einheitlichen Flächenbedeckung. ........

Gerade bei der eingehenden Betrachtung der großen Vielgestaltigkeit der Malereien und Stile wird die Frage lebendig: Wer hat diese Bilder gemalt?  Denn das eine ist deutlich, daß diese Felsbilder nicht nur von den Buschmänner stammen können, wenn man auch zugeben kann, daß sie die Urheber einer letzten, jüngsten Bilderschicht waren, besonders da uns z. B. von L. Adam und Dornan berichtet wird, daß alte Buren sie noch beim Malen gesehen haben.  Dennoch nehmen fast alle Forscher an, daß besonders die besseren Felsbilder viel älteren Ursprunges sind.  Und das aus folgenden Gründen:

Erstens erinnern uns die südafrikanischen Felsbilder in ganz starker Weise an die Felsbildmonumente des frankocantabrischen Stiles, die in den Höhlen Südfrankreichs und Nordwestspaniens entdeckt wurden und der paläolithischen Zeit (Solutreen, Aurignacien und Magdalenien) angehören.  Da man in diesen südlichen Höhlen Europas Knochen von Tieren aus der Eiszeit fand, z. B. ein Schulterblatt eines Renntieres, auf dem ein Kopf dieses nördlichen Hirsches eingraviert war, das den Felsbildern an den Wänden im Stil und in der Art genau entspricht, muß angenommen werden, daß sie schon zur Eiszeit bewohnt waren und daß schon diese Eiszeitmenschen die großen Künstler der Felsmalereien waren.  Sehr naturgetreue Eingravierungen vom Mammut sind auch erhalten.  Unsere südafrikanischen Felsbilder haben ebenfalls große Ähnlichkeit mit denen Ostspaniens, Kleinasiens und der Sahara.

Eine Felsmalerei auf der Farm 'Beaulieu' im Distrikt Bergville, Natal, z. B. hat eine ganz erstaunliche Ähnlichkeit mit einem Felsbild in Nordafrika (Fezzan) bis in die Körperformen (Steatopygie), die Haltung der Arme und Beine, ja sogar bis in die ganze Komposition der Malerei, nur mit dem Unterschied, daß die Gestalten in Nordafrika bekleidet sind, während sie auf der Malerei in 'Beaulieu' nackt einherschreiten.

Es besteht also allem Anschein nach eine Beziehung zu den Malereien im Norden Afrikas und Europas.

So glauben vor allem Sir Arthur Keith und S. P. Impey an ein hohes Alter vieler unserer Felsbilder, wenn auch die Meinungen zwischen den Archäologen noch im Einzelnen auseinandergehen.  S. P. Impey führt den Ursprung der südafrikanischen Malereien auf den Grimaldi- menschen zurück, der nach seiner Meinung vor ungefähr 50 000 Jahren in dies Land kam und den künstlerischen Stil der Aurignacienperiode mitbrachte.

Sir Arthur Keith glaubt wiederum, daß die Boskop- und Fishhoekmenschen, die vor ungefähr 15 000 Jahren Südafrika bevölkerten, diese Werke der Kunst ausführten.  Auch Burkitt hält die guten Zeichnungen für sehr alt.  Wohl nimmt L. S. B. Leakey eine eigene parallele Entwicklung in Südafrika an, aber auch er ist der Meinung, daß diese Felsbilder aus sehr ferner Vergangenheit stammen.  Er weist z. B. auf die Eingravierungen hin, die offensichtlich ein hohes Alter haben, die aber aus einer Zeit kommen, die offenbar kulturell und zeremoniell mit den Felsmalereien in Verbindung standen, da einige ganz besondere Merkmale und Eigenschaften sowohl auf den Eingravierungen wie auch auf den Malereien vorkommen.
Das hohe Alter der Eingravierungen wird einem auch deutlich, wenn man an die Tatsache denkt, die Professor Frobenius in diesem Zusammenhang ausführt.  Er weist darauf hin, daß nur Arbeiten erhalten sind, die auf sehr harten Steinen wie Basalt, Diabas und Diorit eingraviert wurden und führt dann weiter aus: 'Auf diesen ist die Farbe der Schlagpunzen und die der Steinoberfläche durchaus gleich.  Das beweist ein sehr hohes Alter; denn bis die farbige Natur der frischgeschlagenen Oberfläche von der Alterspatina überzogen ist, benötigen diese Gesteinsarten Zeitläufe, in denen Jahrhunderte verschwinden'.

Neuerdings haben sich auch Professor van Riet Lowe, der Direktor der archäologischen Forschung in Südafrika und der weltbekannte Archäologe und wohl beste Kenner prähistorischer Kunst, Abbé Breuil, auch dahingehend geäußert, daß viele südafrikanische Felsbilder Jahrtausende alt seien.

So steht man vor diesen Felsbildern wie vor einem großen Geheimnis.  Wir wissen noch nicht viel.  Ein tiefes Dunkel liegt noch über dem Ursprung und der Entstehung dieser alten Kunst." ...... (2)


(Bild- und Textquelle: "Eingriffe aus dem Kosmos" von E. v. Vestenbrugg, S. 56, Jahrg. 1971, Verlag Hermann Bauer KG.-Freiburg i. Br.)
Höhlenmalerei aus der Höhle von Altamira
Der Eiszeitkünstler deutet auf dem Bilde an, daß das Spannen des Bogens
ihn soviel Anstrengung kostet, daß er dabei seinen eigenen Körper mit ausdehnt.



(Das Foto wurde uns von H. Krüger zur Verfügung gestellt)
Buschmannzeichnungen im südwestlichen Afrika am Brandberg (Namibia).


S. P. Impey geht davon aus, daß die Felsmalereien über 50 000 Jahre alt sein könnten.
Dies trifft nach unserer Meinung und Ansicht nur für einen Teil der Felsmalereien zu.  Dies würde dann auf einen Menschen hinweisen, der einst während des Tertiärmondzeitalters gelebt und gelitten hat. Wahrscheinlich müssen wir die Zahl 50 000 Jahre als zu niedrig ansehen. Hier können wir eher Jahrhunderttausende annehmen.
Durch die Tertiärmondannäherung (zunehmende Eiszeit und Flutbergveränderungen - s. "Kosmisch orientierte Erdgeschichte") wurde ein Teil der Menschen sicherlich immer wieder gezwungen sich andere Lebensasyle zu suchen (s. "Wanderung, Wohn- und Zufluchtsstätten").  Hierzu zählte auch der afrikanische Kontinent.
Da eine Tertiärmondannäherung über sehr lange Zeitperioden vonstatten geht - sicherlich Jahrhunderttausende -, hatte der damalige Mensch genügend Zeit sich auch mit künstlerischen Tätigkeiten zu beschäftigen.  Es ist also sehr wahrscheinlich, daß ein Teil der Felsmalereikunst, die wir im südlichen Europa finden, auch durch einzelne Künstler nach Afrika eingeführt wurde.



(Bild- und Textquelle: Buch "In mondloser Zeit" von Hanns Fischer, Tafel 15, S. 104, Jahrg. 1930, Jungborn-Verlag Rudolf Just, Bad Harzburg)
Kunst der Eiszeit.  Die Vorväter der europäischen Frühgermanen waren keineswegs kulturlose Horden, als die sie von Leuten gern angesprochen werden, welche "Kultur" mit Zivilisation verwechseln.  Die wenigen hier abgebildeten Beispiele mögen das andeuten.  Sie wurden geschaffen in jener noch vor der Sintflut liegenden Zeitspanne, die um viele Jahrhunderttausende, wahrscheinlich um viele Jahrmillionen zurückliegt.  Man beachte die prachtvolle oben links wiedergegebene berühmte, aus der "Grotte du pape" in der Gascogne stammende "Venus von Brassempoup", um die Gestalt der Eiszeitfrau zu erkennen und die Darstellungskunst.  Rechts davon die zwar - abgesehen von dem Lockenkopf - unserem heutigen Schönheitsideal nicht ganz entsprechende, deswegen aber nicht minder wertvolle "Venus von Willendorf", die aus Kalkstein gefertigt, 1908 im Löß von Willendorf entdeckt wurde.  Der Löß ist, nebenbei bemerkt, ein Ergebnis der Sintflut und stammt von den Auflösungsresten des Mondvorgängers.  Zweifellos kam es dem Künstler darauf an, nur die weibliche Fruchtbarkeit darzustellen.  Deswegen erscheinen Unterleib und Brüste besonders betont.  Gesicht und Arme sind darum auch ganz nebensächlich behandelt.  Eine übertriebene Gesäßfülle ist nicht zu entdecken.  Wir finden heute noch etwa in Afrika schlicht geformte ähnliche, die Fruchtbarkeit ausdrückende "Göttinnen".  Ersichtlich ist jedenfalls, daß der Eiszeit-Künstler die Gestalt des menschlichen Körpers, wie auch die Knieteile zeigen, vortrefflich zu gestalten verstand.  In der Mitte finden wir eine ausgezeichnete Knochenschnitzerei aus Frankreich, die einen Pferdekopf darstellt.  Die beiden unteren Bilder sind Höhlenbilder, also Wandgemälde, von denen das eine aus der Höhle von Pont de Gaume in der Dordogne den Teil eines Renntieres darstellt, das andere aus der Höhle von Altamira bei Santander einen liegenden Bison.  Gerade das letzte Bild ist ganz hervorragend.  Der zurückgelegte Kopf und die ganze Darstellung erinnern lebhaft an allermodernste Bestrebungen.  Was wir auf dieser Tafel sehen, ist nicht die Schöpfung von Horden, nicht von Kulturlosen; es ist künstlerisch wertvolle Erbe unserer eiszeit-eingeschlossenen, weißen Frühväter.  (Zeichnung von Prof. H. Maier.)



"Sir Arthur Keith glaubt wiederum, daß die Boskop- und Fishhoekmenschen, die vor ungefähr 15 000 Jahren Südafrika bevölkerten, diese Werke der Kunst ausführten." (2)
Dem stimmen wir ebenfalls zu.  Doch auch hier gilt dies nur für einen bestimmten Teil der Felsmalereien.
Nach unserer Ansicht handelt es sich bei diesen sogenannten Boskop- und Fishhoekmenschen um Überlebende, man könnte auch sagen Gestrandete, der überfluteten Gebiete Lemuriens und Atlantis (s. "Untergang von Atlantis, Lemurien und Rapa-nui").  Diese Kontinente oder Länderinseln sind vor zirka  11 000 bis 13 000 Jahren durch den Mondeinfang (unsere heutige Luna) überflutet worden und damit untergegangen. 

Es existieren zwei Hinweise, daß Überlebende bis an die afrikanischen Küsten gelangt sind.
Da besitzen eine alte Überlieferung einer alten Hererosage, die uns Hanns Fischer überliefert hat:
"Betrachten wir jetzt die Hererosage, die von der Urheimat Kaoko eine große, furchtbare Flut meldet, vor der die Hereros sich nur durch Flucht auf die Berge retten konnten, so fällt uns eine ganz unverständliche Bemerkung auf, nämlich, daß mit dieser Flut zwei Menschen herangebracht worden seien, von denen die helleren Hereros abstammen.  .....

Wir wissen auch, daß beim Einfang des Mondes innerhalb eines Tages und einer Nacht - Atlantisuntergang -, also in wenigen Stunden, die Sturzfluten von Norden und Süden nach den Gürtelgebieten (Äquator) der Erde stürmten.  Es liegt daher sehr wohl im Bereiche der Möglichkeit, daß von Norden oder Nordwesten her Weiße bis zu den Hereros angeschwemmt wurden." (3)


Es ist also sehr wahrscheinlich, daß nicht nur Gestrandete oder Überlebende aus Atlantis an der südwestlichen Küste Afrikas (heute Namibia) landeten, sondern auch an den östlichen und südlichen Küsten Afrikas Überlebende aus Lemurien.

Bei dem zweiten Hinweis handelt es sich um die berühmte Felsmalerei der sogenannten "Weißen Dame" in Namibia.  Diese "Weiße Dame" befindet sich "zufällig" in der ehemaligen Herero Urheimat Kaoko (noch heute heißt ein Teilgebiet Namibias Kaoko).  Der Reisende und Autor H. O. Meissner schreibt über die "Die Weiße Dame":
"Die Weiße Dame - in der Leopardenschlucht (am Brandberg) - ist ein ungelöstes Rätsel der Kunstgeschichte frühester Zeit.  Kleidung und Darstellung erinnern an die Malerei auf antiken griechischen Vasen, ja sogar an das minoische Kreta.  Doch wie sollte ein Beispiel dieser uralten Kultur des Mittelmeeres nach Südwestafrika gelangt sein? .............

Schließlich sind wir dort, ...., nämlich vor dem engen Felsenspalt, der sich zur Höhle der Weißen Dame öffnet.  Sie ist aber nicht allein, diese Dame, sondern befindet sich in Gesellschaft zahlreicher anderer Personen und vieler Tiere.
Der erste Blick bereitet Enttäuschung, ...., die Malerei hat schon stark gelitten, und zwar durch allzu passionierte Fotografen.  Damit die Farben glänzten und stärker zur Geltung kamen, haben sie die Bilder mit Wasser bespritzt. .....  So sind von der White Lady nur die Konturen sowie eine blasse Ahnung ihrer einstigen Farben übriggeblieben.  Wer sie noch im alten Glanz bewundern will, dem seien Farbfotos aus früherer Zeit zu empfehlen, als sich die berühmte Dame noch im besten Zustand befand. .......

Knapp vierzig Zentimeter hoch ist die White Lady.....  Wenn sie dennoch in Fachkreisen hochberühmt und vielumstritten ist, verdankt sie es einmal der besonderen Kunst ihres Malers  und zum anderen ihrer verblüffenden Ähnlichkeit mit dem Figurenschmuck auf antiken griechischen Vasen.  Der Altmeister prähistorischer Wissenschaft und größte Experte für vorgeschichtliche Malerei, der Abbé Breuil, gelangte nach persönlichem Besuch bei der Dame zur Meinung, daß ihre Heimat, zumindest die Herkunft des Künstlers, vermutlich in Knossos auf der Insel Kreta zu finden sei.  Moderne Kollegen des hochgelehrten Priesters bestreiten das.  Doch können auch sie nicht bestreiten, daß dies rätselhafte Geschöpf so unafrikanisch wie nur möglich ist.  Ob es sich bei dem Bild wirklich um ein weibliches Wesen handelt, wie meist angenommen wird, läßt sich mit Gewissheit nicht sagen, spielt auch keine entscheidende Rolle.  Die geheimnisvolle Figur trägt in der rechten Hand einen halbrunden, schneeweißen Kelch und auf dem relativ kleinen Haupt ein hübsches Häubchen mit Kinnband, dazu am linken Oberarm eine Schleife mit zwei Flügeln, so als habe sich dort ein großer Schmetterling niedergelassen.  Solche Attribute sowie die weiße Farbe von der Leibesmitte abwärts und das helle, feine Gesicht sind ohne Beispiel im südlichen Afrika.  Auf keiner anderen von den vielen tausend Felsmalereien ist auch nur irgendeine Ähnlichkeit mit der White Lady in den Brandbergen zu entdecken.  Nur die minoische Kultur von Kreta, mehr als tausend Jahre vor Christi Geburt, sowie der Kunststil auf etruskischen und griechischen Vasen der antiken Glanzzeit zeigen gewisse Parallelen.  Aber wie sollte es möglich gewesen sein, daß sich ein Maler aus dem alten Griechenland bis hierher in die Leopardenschlucht verirrte?  Sollte nur die Art der Darstellung mit Kelch, Häubchen und Schmetterling so weit von Hand zu Hand gewandert sein, so fragt man sich mit Recht, warum wurde sie dann nur hier an dieser einen und einzigen Stelle gefunden?" (4)


(Das Foto wurde uns von H. Krüger zur Verfügung gestellt.)
Der Brandberg (2573 m). Hier befindet sich die "Weiße Dame".



(Das Foto wurde uns von H. Krüger zur Verfügung gestellt.)
Die Figur in der Mitte, mit dem weißen Unterleib, ist die "Weiße Dame".


Handelt es sich bei der "Weißen Dame" um eine der Personen, die in der Hererosage durch die Flut angeschwemmt wurde? 
Die Verbindung zur griechischen Kultur wird vom Autor immer wieder angeführt.  Dies heißt für uns aber nicht, daß der Ursprung der "Weißen Dame" Kreta oder Griechenland ist.
Denn es gilt es zu beachten, daß die ur-griechische Kultur einst eine Tochterkultur von Atlantis war.  Es ist also sehr wahrscheinlich, daß die "Weiße Dame", wie auch der Begleiter, aus Atlantis angeschwemmt wurden.
War die zweite Person, also der Partner der "Weißen Dame", womöglich der Felsmalereikünstler, der einst die "Weiße Dame" in Stein gezeichnet hat?
Oder waren die Herero die Felsmalereikünstler am Brandberg? (Die heutigen Herero wissen von solcher künstlerischen Tätigkeit ihrer Vorfahren nichts zu berichten.)
Wie dem auch sei.  Die zwei Gestrandeten mußten einst mit den Herero auf dem Brandberg (2573 m) eine ganze Weile ausharren, bis sich die Mondeinfangsfluten wieder verlaufen hatten.

Sind unsere obigen Überlegungen reine Phantasie oder nicht eher logische Schlußfolgerungen?


Doch kommen wir zurück zu der heutigen wissenschaftlichen These, daß alle Felsmalereien in Afrika Buschmannerzeugnisse zu sein haben bzw. sein müssen.

Die Buschmänner (heute Saan geheißen) wußten vor 50 und 100 Jahren nichts mehr über ihre einstige künstlerische Ausdruckskraft - in Form von Felsmalereien - zu berichten.
Sie gaben immer wieder an, daß einst diese Malereien durch fremde Personen, Geschöpfe oder Götter geschaffen wurden.

Margarete von Eckenbrecher schreibt in ihren eigenen Erlebnissen (1903!) darüber:
"Bei Spitzkoppies.  Wir stiegen in die Schluchten und Grotten hinab....  Sie schienen früher einmal bewohnt gewesen zu sein.  Wir fanden Topf- und Gefäßscherben, allerdings in Formen, die uns nicht bekannt.  Das Material woraus sie gefertigt, schien eine Art gebrannter Ton zu sein.  In mehreren Höhlen entdeckten wir die durch ganz Afrika bekannten Buschmannzeichnungen.  Es gelang uns auch, eine Aufnahme davon zu machen.
Die Buschmannzeichnungen haben einen eigenen Reiz.  Sie sind Überbleibsel eines Volkes, das war und nicht mehr ist.  Es sind menschliche Figuren dargestellt, die fast immer in diagonalen Reihen aufmarschieren.  Entweder tragen sie ein Musikinstrument, das jetzt gänzlich unbekannt bei den Stämmen in Südwest ist, oder Pfeil und Bogen.  Die Bogenschützen haben einen sonderbaren Kopfputz, so wie sich auch die ältesten Eingeborenen nicht erinnern können, ihn jemals gesehen oder davon gehört zu haben.  Ferner ist mit Vorliebe eine Gazellenart gezeichnet, einzelne Tiere oder in Rudeln.  Auch andere Leoparden, Löwen und Hyänen finden sich da.  Alle Zeichnungen sind mit roter Farbe, wahrscheinlich Mennige, auf die Felsen gemalt.  Die Farbe sitzt so tief, daß sie sich nicht abkratzen läßt.  Es ist, als ob sie eingeätzt wäre.
Warum diese Zeichnungen gerade Buschmannzeichnungen heißen, weiß ich nicht.  Ich weiß auch nicht, ob sie mit den Buschleuten etwas zu tun haben.  Denn diese stehen heute auf so niedriger Stufe, daß sie keine noch so einfache Figur zeichnen können.  Mein Mann ließ seinerzeit von Buschleuten der Kalahari Zeichnungen machen.  Die Kerle lachten ihn aus, Farbe und dergleichen hatten sie nie gesehen und stellten sich über alle Begriffe dumm an im Gebrauch eines Pinsels oder eines als Pinsel gebrauchten Haarbüschels.  Das, was sie zustande brachten, war gänzlich charakter- und talentlos.  Es machte einen kindischen Eindruck und ließ sich in keiner Weise mit dem Aufgefundenen vergleichen.  Auch seine vielfachen Fragen und Forschungen hatten bei den Buschleuten stets ein negatives Ergebnis." (5)


Margarete von Eckenbrecher hat das Fremdaussehen der Zeichnungen hervorgehoben, wie z. B. die unbekannten Musikinstrumente und den Kopfbutz. Diese Kultur- und Gebrauchsgegenstände sind den heutigen Stämmen im südwestlichen Afrika völlig unbekannt.  Handelt es sich etwa bei den Gezeichneten um eine verschollene Kultur?  Oder um Überlebende aus Atlantis bzw. Lemurien?  Und wieder stellt sich die Frage, wer war der Künstler?

Am Ende führen wir noch den bekannten Missionar und Kultursammler von Südwestafrika (heute Namibia), Dr. H. Vedder, an und wollen wissen, was er zu den Buschmannmalereien zu sagen hat:
"Es gibt völkerkundliche Bücher, in denen rundweg behauptet wird, die Urbevölkerung Afrikas habe aus Buschmännern verschiedener Stämme bestanden.  Man weist darauf hin, daß aus sehr alten Zeiten in ganz Afrika eingravierte Zeichen in allerlei Gestein und Malereien auf allerlei Felswänden vorhanden seien, deren Einheitlichkeit augenfällig sei, und deren Ursprung man auf die Buschmänner zurückführen müsse.
So schwer es ist, diese Feststellung zu beweisen, so schwer ist es, einen Gegenbeweis zu erbringen. ......

Man kann aber auf den Umstand hinweisen, daß die Eingravierungen von Figuren in Steine sehr wahrscheinlich viel älter sind, als die farbigen Buschmannzeichnungen. ............

Den Malereien pflegt immer eine Gesamtidee zugrunde zu liegen.  Es wird etwa ein Gefecht dargestellt, in die mit Bogen und Pfeilen bewaffneten Männer einander gegenüberstehen, oder das Bild zeigt eine Tanzgesellschaft oder sonst eine Szene aus dem Leben eines primitiven Volkes, wobei man bei aller Treue gegen die Natur selten dem menschlichen Körper einen menschlichen Kopf mit deutlichen Gesichtszügen gibt, sondern es vorzieht, der Gestalt einen Tierkopf aufzusetzen.
Bedenkt man, daß man solche Malereien nur schwer von denjenigen unterscheiden kann, die man in der Höhle von Altamira in Spanien und in Südfrankreich gefunden hat, so muß man wohl auch den farbigen Bildern in Afrika ein sehr hohes Alter zuerkennen und dazu annehmen, daß die Maler dieser Bilder derselben Rasse angehört haben mögen, die uns auf europäischem Boden an den Wänden vieler Höhlen ihre Kunstprodukte hinterlassen haben. ......

Sind es nun wohl die Saan (auch als Heikhom bekannt) gewesen, die an tausend Stellen Südwests vor langen Zeiten die Eingravierungen in den Steinbänken vorgenommen und die Felsbilder an Felswänden gemalt haben?  Es könnte wohl so sein.  Man müsste dann annehmen, um allen Anzeichen gerecht zu werden, daß vor den Saan bereits ein anderes Volk in Südwest wohnte, das uns die Eingravierungen hinterlassen hat, und daß die Saan hernach gekommen sind und die farbigen Felsbilder geschaffen haben.  Fragt man aber die Saan, wer wohl die Gravierungen angebracht habe, so antworten sie, das habe Heiseb getan, eine mythische Heldengestalt, von der sowohl die Hottentotten (Nama) wie die Saan wunderliche Geschichten erzählen.  Führt man sie zu einem farbigen Felsgemälde, so versichern die Saan, daß sie solche Bilder nicht machen könnten." .......(6)


Wer waren also die einstigen Felsmalereikünstler?
Etwa "Urmenschen" aus der Tertiärzeit, wie auch spätere Überlebende der Lemurien- und Atlantiskatastrophe?
Warum nicht?  Für uns klingt dies logisch und nachvollziehbar.

Neue Wege revolutionärer Erkenntnisse sind beschritten.
Diese Erkenntnisse und puzzleartigen Schlußfolgerungen gilt es nun auf sich wirken zu lassen und dann weiter auszubauen.


Privatinstitut für Welteislehre



Quellen:
(1)
Monatsheft "Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 9, aus dem Aufsatz: "Verschollene Kulturen" von Eugen Georg, S. 290-291, Jahrg. 1930, R. Voigtländers Verlag-Leipzig

(2) "Afrikanischer Heimatkalender",  Aufsatz "Das Geheimnis südafrikanischer Felsbilder" von Herbert Bahr, S. 52-53, Jahrg. 1956, Verlag John Meinert Ltd. - Windhuk/SWA.

(3) Buch "Weltwenden" von Hanns Fischer, S. 74 u. S. 75, Jahrg. 1935, R. Voigtländers Verlag-Leipzig

(4) Buch "Traumland Südwest" von H. O. Meissner, S. 121-123, Jahrg. in den 60iger Jahren,  J. G. Cotta'sche Buchhandlung-Stuttgart

(5) Buch "Was Afrika mir gab und nahm", Margarete von Eckenbrecher, S. 102-104, Jahrg. 1940, Verlag von E. S. Mittler & Sohn-Berlin

(6) "Afrikanischer Heimatkalender", Aufsatz "Buschmänner in Südwestafrika" von Senator Dr. H. Vedder, S. 69, S. 71, Jahrg. 1953, Verlag John Meinert Ltd. - Windhuk/SWA.